Das KINDER & FAMILIEN HAUS
Das KINDER & FAMILIEN HAUS ist eine Einrichtung in der Mainzer Oberstadt in Trägerschaft der katholischen Kirche. Unsere Arbeit orientiert sich an den Pastoralen Richtlinien der Diözese Mainz, den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz und dem Sozialgesetzbuch VIII. Wir wollen Kinder auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes, selbstbewusstes und selbstverantwortliches Leben liebevoll begleiten und sie in ihrer ganzheitlichen Entwicklung fördern. Dazu stellen wir ihnen Wissen und Erfahrung zu Verfügung. Ausgangspunkt unseres pädagogischen Handelns ist die kulturelle und soziale Lebensform des Kindes und seiner Familie mit seinen Bedürfnissen, Erfahrungen und Interessen. Deshalb ist uns eine akzeptierende Atmosphäre, in der sich Kinder angenommen, geborgen und ernstgenommen fühlen, sehr wichtig. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, sich zu erleben, zu erkennen, auszudrücken, auszuprobieren, zu bilden und weiter zu entwickeln und mitzugestalten. Familien werden als Partner gesehen und erhalten Unterstützung in der Erziehung und Bildung ihrer Kinder.
Eine weitere Grundlage unserer Arbeit ist das Evangelium und das christliche Menschenbild. Im Umgang mit Anderen bedeutet das für uns: jeder Mensch ist gottgewollt, alle Menschen sind gleichwertig, jeder Mensch hat Anspruch auf Wertschätzung und Schutz seiner Würde. Um dies für Kinder erfahrbar zu machen, ist es den Mitarbeiter/innen im KINDER & FAMILIEN HAUS wichtig, christliche Werte und das Bild eines liebenden, annehmenden und richtungsweisenden Gottes zu vermitteln. Die Einrichtung ist ein Teil der Pfarrgemeinde und es finden viele gemeinsame Aktionen statt.
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft
Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen ihrer Kinder und damit unsere wichtigsten Partner. Im Sinne der demokratischen Kultur unserer Einrichtung pflegen wir intensiven und regelmäßigen Austausch mit den Eltern und stimmen mit ihnen Bildungs- und Erziehungsziele ab. Die partnerschaftliche Basis sind Anerkennung, Wertschätzung und Entgegenkommen. Unsere Erziehungspartnerschaft zeichnet sich durch die Einbeziehung in Erziehungsprozesse, Beteiligung an Entscheidungen in wesentlichen Angelegenheiten, Elternbefragung und der Berücksichtigung von individuellen Lebensumständen, Bedürfnissen und Interessen aus. Die Eltern haben die Möglichkeit, zu hospitieren und sich mit Elternpatenschaften in die Arbeit mit einzubringen. Es finden ein Aufnahmegespräch, Entwicklungsgespräche, Tür- und Angelgespräche, Elternabende, Infoveranstaltungen und Feste statt. Im KINDER & FAMILIEN HAUS ist ein Elterncafe entstanden, das von Eltern organisiert wird. Hier finden thematische Nachmittage statt. Die Zusammenarbeit mit dem Elternausschuss ist uns sehr wichtig. Die Familien erhalten Unterstützung bei der Erziehung und Bildung ihrer Kinder.
Pädagogische Grundlagen
Unser Ziel ist es, durch unsere Bildungs- und Erziehungsarbeit Kinder zu unterstützen, sich zu selbstbewussten, selbstverantwortlichen Menschen zu entwickeln, christliche Werte und Sinndeutungen zu erfahren, demokratisch zu handeln, Wertschätzung gegenüber allen Lebewesen und der Natur zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen; neugierig zu sein und Erfahrungen zu sammeln, Freude am Lernen zu empfinden, die Welt zu begreifen, Geborgenheit zu erfahren und Lebensbegleitung im Glauben zu finden.
Unser Ausgangspunkt dabei ist der Situationsansatz und das Bild vom aktiv lernenden Kind. In alltäglichen Lebenssituationen wie bei lebenspraktischen Tätigkeiten, im Spiel, beim Konstruieren und Experimentieren, durch Benutzung von Medien, werden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten gewonnen. Unsere Aufgabe sehen wir darin, die Kinder dabei zu unterstützen und zu fördern ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Unser Bildungsangebot wird nach diesen Grundsätzen ausgerichtet. Durch Beobachtung einzelner Kinder versuchen wir herauszufinden, welche Interessen, Fragen und Probleme die Kinder beschäftigen und welche Themen und Gegenstände sie interessieren. Weiterhin orientiert sich unser Bildungsangebot an den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz. Folgende Bereiche fließen mit ein: Sprache, Bewegung, musisch-kreativer Bereich, musikalischer Bereich, Theater, Mimik, Tanz, religiöse Bildung, Werteerziehung, Förderung sozialer Kompetenzen, interkulturelles und interreligiöses Lernen, Mathematik- Naturwissenschaft-Technik, Naturerfahrungen/Ökologie, Körper-Gesundheit-Sexualität, Medien, geschlechtssensible Pädagogik, lernmethodische Kompetenz.
Vermittlung des christlichen Glaubens
Dabei ist es uns wichtig, christliche Werte wie die Wertschätzung gegenüber der Schöpfung, Sensibilität gegenüber sich selbst und anderen, Nächstenliebe, Versöhnungsbereitschaft, Gegensätze bestehen zu lassen, sich für Schwächere einzusetzen, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen, vorzuleben und zu vermitteln.
Die Pfarrei ist in diesen Prozess mit einbezogen und es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit pastoralen und ehrenamtlichen Vertretern der Pfarrgemeinde. Weiterhin werden im KINDER & FAMILIEN HAUS die Kinder und Eltern in Glaubensfragen unterstützt. Die christliche Botschaft wird im Spiel, im Erleben und in Lebensbezügen, in Worten und Symbolen gedeutet und vermittelt. Es finden gemeinsame Feiern von Gottesdiensten und Festen statt. Christliche Bräuche, Rituale, Gebete und Lieder werden weitergegeben.
Partizipation
Wir haben ein Verständnis von Erziehung als partnerschaftliche Interaktion mit den Kindern und sehen die Erziehung als gemeinschaftliche Aufgabe mit den Eltern, unserer Trägergemeinde unseren Kooperationspartnern und der Gesellschaft, die vielfältig und durch ihre strukturellen Vorgaben Einfluss auf das Leben der Kinder nimmt.
Aus dieser Haltung heraus pflegen wir einen partizipativen Umgang und haben hierzu Strukturen und Instrumente der Teilhabe implantiert.
Regeln, Vereinbarungen, Projekte, Ziele werden in einer bewussten Auseinandersetzung mit den Kindern gemeinsam vereinbart, reflektiert und modifiziert. Unterschiedliche Meinungen und Erwartungen werden akzeptiert, Verständigung darüber eingeübt und Kompromisse ausgehandelt.
Bewegung
Kinder machen sich über Bewegung ein Bild von sich selbst und der Welt. Die Bedeutung von Bewegungserziehung nimmt nicht nur Einfluss auf die körperliche Gesundheit, sondern motorische Fähigkeiten gehen eng einher mit der Ausbildung sämtlicher Hirnfunktionen. Kinder erobern über Bewegung ihre Umwelt und treten über diese miteinander in Kontakt. Dabei lernen sie soziale Verhaltensweisen wie Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Toleranz.
Die Förderung der natürlichen Bewegungsfreude der Kinder und ihrer Eigenaktivität sind ein Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Ansatzpunkte der Förderung sind dabei nicht die Schwächen, Defiziten oder Auffälligkeiten eines Kindes sondern dessen Stärken, Bedürfnisse, Wünsche und Vorlieben. Somit lernen Kinder durch vielfältige Bewegungsangebote unterschiedliche Bewegungsarten kennen und bauen so motorische Fähigkeiten aus. Dabei gewinnen sie Sicherheit und Geschicklichkeit. Sie nehmen sich selbst und ihre Umwelt wahr. Hierbei spielen Nähe und Distanz, Regeleinhaltung, Empathie, Zusammenarbeit und ein Selbstbild eine wichtige Rolle.
Bewegungsmangel ist auch bei Kindern keine Seltenheit mehr und Kindertagesstätten tragen eine besondere Verantwortung, den Kindern eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen.
Das Raumangebot und die Raumgestaltung im KINDER & FAMILIEN HAUS orientieren sich dabei an den Bedürfnissen der Kinder und unterstützen unsere pädagogische Konzeption. Innen- und Außenräume werden für spontane Bewegungen und geplante Bewegungsangebot ansprechend gestaltet oder aber als Freiräume zur Verfügung gestellt. Die Ausstattung unserer Räume wurde reduziert und ist nicht fest, sondern verändert sich mit den Interessen der Kinder, ihrem Bedürfnis nach Ruhe oder Bewegung oder aktuellen Projektthemen (unser Konzept des Raumangebotes ist detailliert beschrieben unter „Unser Raumangebot“). Für Bewegungsangebote werden auch die Infrastruktur im örtlichen Umfeld genutzt (Spielplätze, Parkanlagen und kommerzielle Angebote).Geplante Bewegungsangebote finden gruppenübergreifend und altersorientiert im KINDER & FAMILIEN HAUS statt.
Dies geschieht mit dem Ziel Kindern Freude an Bewegung zu vermitteln und nachhaltig zu stärken. Sie in ihrem Mut und ihrer Eigenaktivität an motorischen Fähigkeiten zu fördern und die natürliche Bewegungsfreude zu unterstützen.
Wegen der hohen Bedeutung von Bewegung auf alle Bereiche der kindlichen Entwicklung wird das Bewegungsverhalten von den pädagogischen Fachkräften regelmäßig beobachtet und dokumentiert. Hierbei lassen sich Stärken, Interessen, Bewegungsbedürfnisse einordnen und in der pädagogischen Arbeit gezielt einsetzen. Sowie Bewegungsauffälligkeiten erkennen und diesen zeitnah entgegen zu wirken.
Im Rahmen unserer Bildungs- und Erziehungspartnerschaften möchten wir auch Eltern für die Bedeutung von Bewegung gewinnen und veranstalten regelmäßige „aktive“ Informations- und Aufklärungsabende.
In der Zusammenarbeit im pastoralen und sozialen Umfeld wird für Senioren eine aktive und informative Bewegungseinheit durchgeführt. Wir bewerben Veranstaltungen wie „Gemeinsam Laufen in der Oberstadt“ oder das „Stadtradeln“ und unterstützen die Bildung von Interessierten in Gruppen. Ergänzend zu den Bewegungsangeboten pflegen wir Kooperationen zum Turn- und Sportverein MTV 1817 sowie zu Schulen um Kinder und ihren Eltern gezielte Angebote zu vermitteln.
Für eine fachliche Kompetenz bleiben wir im Austausch mit speziellen Fachstellen und nehmen an qualitativen Weiterbildungen im Bereich der Bewegungserziehung teil. Seit März 2013 sind wir mit dem landesweiten anerkannten Qualitätssiegel „Bewegungskita RLP“ ausgezeichnet und wurden 2018 bis März 2021 rezertifiziert.
Sprache
Unter Sprache versteht man die Menge aller Elemente, die Kommunikation beinhaltet. Dazu gehören Laute, Schriftzeichen, Interpunktion, Mimik, Körperhaltung und Gebärdenzeichen. Sprache ist das zentrale Mittel für Menschen, um Beziehungen zu ihrer Umwelt aufzubauen und diese dadurch zu verstehen.
Die Bedeutung der Sprache findet auf der Basis der Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz Beachtung und die rechtliche Verankerung im § 9a Kindertagesstättengesetz ihre Grundlage.
Für den Spracherwerb ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Kindern und Bezugspersonen von Bedeutung, sowie für den Aufbau von Beziehungen spielen die erste Sprache (Muttersprache, Familiensprache) eine wichtige Rolle. Der sichere Umgang mit Sprache und ihre Akzeptanz im sozialen Umfeld sind wichtige Voraussetzungen für alle anschließenden kindlichen Entwicklungen und das Lernen. Über Sprache bildet das Kind seine Identität aus und entwickelt seine Persönlichkeit.
Sprachliche Bildung beginnt von Geburt an über vertraute Personen und wird bei dem Eintritt in Kindertagesstätten kontinuierlich und alltagsintegriert fortgeführt. Alltagsintegrierte sprachliche Bildung umfasst eine systematische Unterstützung der natürlichen Sprachentwicklung aller Kinder in allen Altersstufen, die in alltäglichen Routinesituationen, wie auch in geplanten und freien Spiel- und Bildungssituationen ihre praktische Umsetzung findet. Kinder werden im Alltag angeregt ihre Wünsche, Gefühle und Erlebnisse mitzuteilen.
Kinder lernen täglich neue Wörter, erkennen Bedeutungen, Zusammenhänge und Anwendungen im Satzbau und entdecken das Regelsystem von Sprache. In dieser Phase ist es von elementarer Bedeutung, dass ihnen ein gutes Sprachvorbild sowie eine anregungsreiche Umgebung zur Verfügung stehen. Dies geschieht auch durch den Dialog über Themen und Sachverhalte, die die Kinder interessieren. Dazu ist es sinnvoll Material (Bilderbücher, Sachbücher, Filme, Hörbücher, Nutzung digitaler Medien…) einzusetzen, um Sprachentwicklung zu vertiefen, sowie Lerngeschichten, die individuell mit den Kindern gemeinsam konzipiert werden. Um sprachliche Leistungen der Kinder zu fördern, ist eine wertschätzende Haltung eine Grundvoraussetzung.
Ergänzend zur Sprachbildung wird einmal in der Woche gruppenübergreifend mit Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren das Lernprogramm „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ eine Bildungsinitiative von Microsoft Deutschland in Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz“ in Begleitung einer pädagogischen Fachkraft zur Verbesserung des Sprachbildes eingesetzt.
Kinder lernen in der Kindertagesstätte Mehrsprachigkeit durch Begegnungen mit Menschen anderer Mutter- oder Familiensprache kennen. Dies ist eine Möglichkeit verschiedene Bezeichnungen für eine Sache und den respektvollen Umgang mit anderen Sprachen, Sprachgewohnheiten und Dialekten kennen zu lernen. Mehrsprachigkeit in der Kindertagesstätte ist eine Chance, Lust am Lernen einer anderen Sprache zu entwickeln.
Wegen der großen Bedeutung der sprachlichen Bildung werden gezielte und regelmäßige Beobachtungen der sprachlichen Entwicklung durchgeführt und dokumentiert. An Hand von Alltagsbeobachtungen und Entwicklungsscreenings wird der altersgerechte, individuelle Sprach-Ist-Stand erhoben und ggf. ein Förderbedarf ermittelt. Eine gezielte Förderung mit geeigneten Programmen wird unter Einbeziehung der Eltern und Fachstellen initiiert. Insbesondere profitieren die Kinder davon, deren Muttersprache nicht Deutsch ist oder die ein familiär schwaches Sprachvorbild haben. Frühe Bildung und Förderung sind die Grundlage für die Chancengleichheit von Kindern.
Ergänzend zu der alltagsintegrierten, sprachlichen Bildung setzen wir die Projektförderung des Programms „Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“ des Landes Rheinland-Pfalz mit der Fördermaßnahme, Sprachliche Bildung und Sprachförderung in Kindertagesstätten um.
Ziele der Förderung durch das Landesprogramm sind es, alltagsintegrierte Sprachbildung zu stärken und weiter zu entwickeln. Durch zusätzliche Sprachfördermaßnahmen durchgeführt von einer Sprachförderkraft sollen individuell Kinder aller Altersgruppen in ihrer Sprachentwicklung (aktive und passive Wortschatzerweiterung, grammatikalischer Satzbau, Sprachfluss …) gefördert werden. Ein weiteres Ziel dieses Programmes ist der Ausbau der Vernetzung der Kindertagesstätte mit anderen Institutionen, die den Sprachbildungsprozess als Ziel haben.
Seit dem 01.03.2017 nimmt das KINDER & FAMILIEN HAUS St. Alban – St. Jakobus an dem Bundesprogramm „SprachKitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ teil. In der Kindertagesstätte wurde eine zusätzliche Fachkraft eingesetzt, mit dem Ziel, das sprachliche Bildungsangebot für alle Kinder systematisch zu verbessern. Dies geschieht durch eine professionelle Qualifizierung, Unterstützung und Begleitung der pädagogischen Fachkräfte. Des Weiteren werden interne, kollegiale und externe Fortbildungen sowie Weiterbildungen zur fachlichen Qualifizierung genutzt.
Inklusion
Im KINDER & FAMILIEN HAUS werden Kinder, mit und ohne Beeinträchtigung, gemeinsam in Regelgruppen mit Einzelinklusion, individuell und ganzheitlich gefördert, sowie deren Familien unterstützend begleitet.
Dies bedeutet, alle Kinder in ihrer Individualität, ihrem kulturellen, religiösen und traditionellen Hintergrund wahrzunehmen sowie ihre Fähigkeiten ressourcenorientiert zu fördern und zu stärken.
Ebenfalls werden Rahmenbedingungen insoweit verändert, dass allen in ihrer Einzigartigkeit eine Teilhabe an Erziehung und Bildung ermöglicht wird.
Inklusion ist als ein kontinuierlicher Prozess zu verstehen, dessen Basis in den konstruktiven Interaktionen, der Kommunikation sowie der Vernetzung zu sehen ist. Für eine gelingende Inklusion ist eine wertschätzende Haltung die von Akzeptanz, Respekt und Toleranz geprägt ist eine Notwendigkeit.
Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Eltern, als Spezialisten für ihr Kind, der interdisziplinäre Austausch mit dem pädagogischen Team, den externen Fachstellen und Frühförderzentren. Wir kooperieren u.a. mit der Raule-Stiftung – Kleine Füchse, deren Ziel die nachhaltige, begabtengerechte Förderung ist.
Das gemeinsame Spielen, Feiern, Erleben und Lernen ist für alle Menschen im
KINDER & FAMILIEN HAUS eine Bereicherung und die Chance Heterogenität der Gesellschaft kennen zu lernen, soziale Kompetenzen zu erweitern und Sichtweise zu reflektieren.
„Jedes Kind ist anders und hat ein Recht dazu zugehören“
Grundsatz jeder integrativen Pädagogik im Elementarbereich in Rheinland-Pfalz
Frühkindliche Sexualität
„ Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Johannes 10,10)
Kinder haben ein natürliches Interesse am eigenen Körper und sind von Geburt an sexuelle Wesen mit eigenen sexuellen Bedürfnissen. Im Vordergrund der kindlichen Sexualität steht der Wunsch nach Nähe, Geborgenheit, lustvoller Körpererfahrung sowie sinnliche Neugierde und Experimentierfreude.
Wir begleiten die Kinder in all ihren Entwicklungsprozessen ganzheitlich. Dabei achten wir die gesetzlichen, behördlichen und trägerbestimmten Vorgaben. (siehe Fach 7 Pädagogische Planung und Dokumentation, „8 Leitsätze zur Erziehung, Bildung und Betreuung im Umfeld frühkindlicher Sexualität in Kindertageseinrichtungen im Bistum Mainz“)
Kindliche Sexualität ist nicht mit der eines Erwachsenen zu vergleichen. Kinder trennen nicht Zärtlichkeit, Sinnlichkeit und genitale Sexualität. Um diese Grundbedürfnisse der Kinder zu gewährleisten sind alle Erwachsene dazu aufgefordert, die leibseelische Entfaltung des Kindes zu achten, zu begleiten, zu schützen und zu fördern.
Für die pädagogische Arbeit im KINDER & FAMILIEN HAUS bedeutet dies, frühkindliche sexuelle Entwicklungen zu begleiten, die Themen der Kindern wichtig zu nehmen und empathisch darauf einzugehen, sowie einen achtsamen Umgang mit frühkindlicher Sexualität zu gewährleisten. Sexuelle Grenzverletzungen werden genauso behandelt wie Grenzverletzungen in anderen Bereichen des sozialen Miteinanders. Wir gehen achtsam mit den Gefühlen anderer um und überschreiten keine Grenzen. Ein Nein ist zu akzeptieren.
Im liebevollen Umgang mit dem Körper, entwickeln Kindern ein bejahendes Körpergefühl. Dies ist die ein wichtiger Bestandteil für eine gelingende Identitätsentwicklung. Sie fühlen sich im Selbstwertgefühl gestärkt und lernen so die unterschiedliche Individualität der Geschlechter zu akzeptieren.
Wir sind mit Eltern im fachlichen Austausch und nutzen kollegiale Beratung und externe Fachstellen.
In der Pädagogik nimmt die Sexualerziehung keine Sonderstellung ein, sondern ist verwoben in die Sozialerziehung und Persönlichkeitsbildung.
Gestaltung von Übergängen
Die Voraussetzung einer gesunden Entwicklungsförderung der Kinder ist die Bewältigung von Übergängen, also Veränderungen. Das Kind kann den Übergang dann vollziehen, wenn es den neuen Lebensbereich kennt, Informationen darüber hat, sich in seiner neuen Rolle findet und bestenfalls gute soziale Beziehungen zwischen den neuen Lebensbereichen bestehen. Damit Kinder die Übergänge gut bewältigen und ihren Lebensraum auch psychisch erweitern können, bereiten wir sie prozesshaft darauf vor.
Übergangssituationen ergeben sich bei neuen Kindern, den Krippenkindern (die in eine alterserweiterte Gruppe wechseln möchten), den Kindern, die sich auf die Einschulung vorbereiten, den Kindern, die eingeschult werden und in unserem Haus als Hortkinder weiterbetreut werden und Hortkinder, die das Haus verlassen.
Dienstleistungsangebot
Da wir zukunftsfähig bleiben wollen, überprüfen wir kontinuierlich unser gegenwärtiges Leistungsangebot auf die Zielgruppe und auf Markttauglichkeit. Dabei werden politische und gesellschaftliche Veränderungen berücksichtigt und es ist maßgebend, ob gesteckten Ziele der Einrichtung erreicht wurden. Dazu findet eine Elternbefragung statt, bei der die Ergebnisse im Team und mit dem Elternausschuss und dem Träger ausgewertet werden. Die Zufriedenheit der Kinder und unserer Familien ist uns sehr wichtig. Damit Eltern und außenstehenden das Dienstleistungsangebot bekannt ist, wird es z.B. auch auf der Homepage veröffentlicht.
Evaluation
Da wir uns als lernende, sich ständig weiterentwickelnde Organisation verstehen, hat die Evaluation eine besondere Bedeutung für uns. Wir überprüfen und hinterfragen unsere Arbeit ständig nach Verbesserungspotenzialen. Um dies zu erreichen, setzen wir uns mit neuen fachlichen Themen auseinander. Ebenso ist es selbstverständlich für uns, dass die Konzeption weiterentwickelt und ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt wurde und weiter bearbeitet wird.
Kooperationen
Das KINDER & FAMILIEN HAUS kooperiert mit unterschiedlichen Institutionen. Dazu zählen Schulen, Förderverein, andere Kindertagesstätten, die Pfarrei, Einrichtungen unseres Gemeinwesens, Erziehungsberatungsstelle, Jugendamt, Ärzte, Therapeuten usw. Ziel dieser Kooperationen ist es, in einen Austausch zu treten, Transparenz der unterschiedlichen Arbeitsweisen herzustellen, um Kindern und ihren Familien eine gezielte Entwicklungsunterstützung anzubieten.
Personalentwicklung
Die Qualität unserer Arbeit und die Atmosphäre im KINDER & FAMILIEN HAUS sind im hohen Maße von unserer Fähigkeit abhängig, kooperativ und effizient zusammen zu arbeiten. Wir sehen in unserer Arbeit eine gemeinsame Aufgabe, in der jede/r von uns seine beruflichen und persönlichen Fähigkeiten einbringt. Um diese ständig weiterzuentwickeln und sich weiter zu qualifizieren, nehmen die Mitarbeiter/innen regelmäßig an Fortbildungen teil. Diese werden so ausgewählt, dass sie einerseits die persönliche Entwicklung berücksichtigen und andererseits die Interessen der Organisation vertreten. Die Fachkräfte erhalten dadurch Unterstützung in fachlicher, persönlicher und sozialer Hinsicht. Effektive Arbeitstechniken und Teammethoden werden eingesetzt, überprüft und ggf. verbessert. Einmal im Jahr findet ein Mitarbeitergespräch und eine Teamfortbildung statt, um mit den Fachkräften gemeinsam Ziele festzulegen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu besprechen.
Um schon bei Neueinstellungen die richtige Auswahl zu treffen haben wir Stellenbeschreibungen, Anforderungsprofile und Personalauswahlverfahren.
Ausbildungsstätte
Im KINDER & FAMILIEN HAUS werden Fachschulpraktikanten/innen qualifiziert angeleitet. Schüler/innen erhalten ebenfalls die Möglichkeit ein Praktikum zur Berufsorientierung und zur Erweiterung Ihrer sozialen Kompetenz zu absolvieren. Die Einrichtung verfügt über ein Anleitungskonzept – die gesetzlichen Vorgaben werden eingehalten. Dadurch erhalten die Praktikanten/innen Klarheit über ihre Aufgaben, Zuständigkeiten und Inhalte der Arbeit. Kontakte zu Fachschulen bestehen und es wird kooperativ und engagiert zusammengearbeitet.